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Die Imkerei

Im Folgenden erläutere ich, wieso ich was wie mache - möglichst zeitoptimiert und einfach.

Betriebsweise

Ich imkere auf Deutsch Normalmaß 1,5 (kurz DNM 1,5) in der Seegeberger Kunststoffbeute mit flachen Honigzargen (sog. Flachzarge) und einräumigem Brutraum. Prinzipiell arbeite ich sehr ähnlich der modernen "Dadant- Imkerei". Man kann unterschiedlicher Auffassung sein, welche Betriebsweise die richtige ist und Imker streiten sich seit jeher über das richtige Beuten- und Rähmchenmaß, den Beespace und die gute imkerliche Praxis. Ich bin der Meinung, dass es nicht die eine richtige Betriebsweise gibt. Jeder Imker muss für sich und v.a. seine Bienen den richtigen Weg finden, dabei sollte grundsätzlich das Tierwohl im Vordergrund stehen.

Der Honig- bzw. Schleuderraum

Hierfür habe ich im Keller die Waschküche im Frühjahr komplett saniert. Der Boden ist mit einer wasserbeständigen Bodenversiegelung und einem Bodenablauf versehen, der Raum zum großen Teil an den Wänden gefliest (oder demnächst mit Edelstahlblechen hygienisch abwaschbar verkleidet). Von einem ortsansässigen Imker habe ich eine 4-Waben-Tangentialschleuder im Handbetrieb mit Kurbel, Entdeckelungsgeschirr, Honigeimer, Siebe usw. gebraucht erstanden. Schnell kamen ein eigener Dampfwachsschmelzer von Siegerland, ein Einkochautomat zum Wachsklären, ein Luftentfeuchter und mehrere Edelstahl- Arbeitstische aus der Gastronomie u.v.m. dazu. Natürlich ist der Raum bienendicht, sodass man in Ruhe arbeiten kann. Während der Honigernte wird nicht gewaschen und der Raum wird vorher gereinigt, wie es den hygienischen Vorgaben entsprechend sein soll. Somit muss ich nicht auf die eigene Küche (wie es viele Imker machen) zurückgreifen oder mir speziell eingerichtete Schleuderräume mit anderen Imkern teilen, was bei meiner spärlichen freien Zeit kompliziert werden könnte.

Mit der Zeit ist eine neue elektrische Doppelstaschen- Selbstwendeschleuder, der Mercedes unter den Schleudern und ein doppelwandiges 150kg Rührfass dazu gekommen. Neben der eingebauten Heizung hab ich über eine fast neue Bierbegleitkühlung auch die Möglichkeit den Honig im Sommer gleich nach der Ernte zu Kühlen und somit den Kristallisationsprozess optimal zu steuern.

Standorte / Bienenstände

Angefangen hat alles im heimischen Garten am Rand von Hellern, einem Stadtteil von Osnabrück. An Tracht gibt es hier im Frühjahr zahlreiche Weiden, eine Heuwiese in unmittelbarer Nachbarschaft (leider soll da bald ein Baumarkt gebaut werden), ein Waldgebiet mit Laub- und Nadelgehölzen und die Gärten der Nachbarschaft mit ihren Obstbäumen, Sträuchern und Blumen. Rapsfelder gibt es im Hauptflugradius der Bienen eigentlich nicht. Ausschließen, dass die eine oder andere Biene aber doch mal einen weiteren Weg zu den Feldern des Landkreises findet, kann ich nicht.

Einen 2. Standort habe ich gleich zur Schwarmzeit im ersten Jahr bei meiner Schwiegermutter im 20km entfernten Vehrte bei Belm im Landkreis Osnabrück mit 3 Ablegern eröffnet. Hier gibt es ein ähnliches Trachtangebot der Gärten im Wohngebiet, des Waldes an den Hängen des Wiehengebirges, aber auch das ein oder andere Rapsfeld in der nähren Umgebung. Immerhin schmeckt der Honig hier schon wieder etwas anders als der zuhause. Irgendwann lasse ich die Honige mal testen um einen besseren Überblick über die unterschiedlichen Trachten zu bekommen.

Und dann kam der 3. Stand ungefähr 3km von meinem Wohnhaus entfernt dazu. hier gibt es eine Streuobstwiese, Schafweide und als späte Sommertracht zur Gründüngung Blühwiesen mit Sonnenblumen, Borretsch, Phacelia, Ackerrettich, Buchweizen u.v.m. Hier gehe ich einmal pro Woche mit dem Hund ne große Runde um neben den regelmäßigen Kontrollen auch zwischendrin mal nach dem Rechten zu sehen.